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klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des Österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Umwelt. Sie macht die Qualität von Gebäuden messbar und vergleichbar. Unter klimaaktiv finden zahlreiche Initiativen und Aktivitäten zum Klimaschutz statt, welche den vier Kernthemen Bauen und Sanieren, Erneuerbare Energie, Energiesparen und Mobilität zugeordnet werden können. 
Im Bereich Bauen und Sanieren wurde der klimaaktiv Gebäudestandard entwickelt, welcher sowohl für Wohnbauten als auch für Dienstleistungsgebäude verfügbar ist. Dieser zählt europaweit zu den erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen und Sanieren. 

Der klimaaktiv Gebäudestandard Der klimaaktiv Gebäudestandard gibt Hilfestellung für Architektur- und Bauschaffende, Immobilienentwicklung, Wohnbauträger und Förderstellen sowie für alle BürgerInnen, die ein Haus bauen, sanieren oder nutzen. Er ist für Wohnbauten und auch Dienstleistungsgebäude verfügbar. Mithilfe des neuen Kriterienkataloges 2020 wurde das Bewertungssystem umstrukturiert und um neue Themen und Kriterien erweitert. Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden erfolgt nach einem einfachen 1.000-Punktesystem. Sowohl für die einzelnen Kriterien als auch für die vier Bewertungskategorien sind jeweils maximal erreichbare Punkte definiert.

Ziele

Drei Qualitätsstufen können erreicht werden


Gold Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen und mind. 900 Punkte erreichen

Silber Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen und mind. 750 Punkte erreichen

Bronze Gebäude, die alle Muss-Kriterien erfüllen
Bewertungskategorien
Standort
Im Bereich Standort spielen vor allem Infrastruktureinrichtungen und Angebote für umweltfreundliche Mobilität am Standort eine wichtige Rolle. Sind Versorgungseinrichtungen in fußläufiger Distanz und kann der direkte Bedarf in der Nachbarschaft gedeckt werden? Ebenfalls bewertet wird das Thema Mikroklima und Grünraum wobei hierbei das Thema der Gebäudebegrünung und Versiegelung im Fokus steht.
Energie und Versorgung:
Um eine hohe klimaaktiv Bewertung in diesem Bereich zu erreichen, sind vor allem ein niedriger Energiebedarf, geringe CO2 Emissionen und ein geringer Primärenergieeinsatz als in Standardbauten notwendig. Zudem sollen Innovative Technologien eingesetzt werden und die Lebenszykluskosten anstelle der reinen Errichtungskosten betrachtet werden. Es sollen Wärme- und Stromnachfrage der Gebäude gesenkt werden, sowie die Effizienz der Energieversorgung verbessert werden und ein Energieträger gewählt werden, welcher die Umwelt wenig belastet.
Baustoffe und Konstruktion
Die ökologische Optimierung von der Herstellung bis hin zur Entsorgung eines Gebäudes wird bewertet. Besorgniserregende Substanzen und besonders klimaschädliche Baustoffe werden ausgeschlossen. Wenn umweltschonende Materialien verwendet werden, wird dies mit Punkten belohnt.
Komfort und Gesundheit
Um eine überdurchschnittliche Behaglichkeit und gute Raumluftqualität in klimaaktiv Gebäuden zu sichern, werden die Themen Sommertauglichkeit, sowie die Verwendung emissionsarmer Baustoffe im Innenausbau bewertet. Zudem soll eine optimierte Tageslichtversorgung gegeben sein.
KriterienPunkte
StandortMax. 150 Punkte
Infrastruktur (MUSS Kriterium)2 bis 75
Umweltfreundliche Mobilität (MUSS Kriterium)2 bis 75
Mikroklima und Grünraum5 bis 50
Energie und VersorgungMax. 550 Punkte
Energie (MUSS Kriterium)Max. 450
Innovative EffizienztechnologienMax. 150
Betrieb und Qualitätssicherung (MUSS Kriterium)Max. 100
Baustoffe und KonstruktionMax. 150 Punkte
Ausschluss von besorgniserregenden Substanzen (MUSS Kriterium)Max. 50
Vermeidung von besorgniserregenden SubstanzenMax. 50
Einsatz von klimafreundlichen Bauprodukten und KomponentenMax. 50
Ökobilanzen (MUSS Kriterium)Max. 100
Komfort und GesundheitMax. 150 Punkte
Thermischer Komfort (MUSS Kriterium)Max. 50
Raumluftqualität (MUSS Kriterium)Max. 110
TageslichtversorgungMax. 30
GESAMTMax. 1000
Die Stufen der Gebäudedeklaration Um die Qualität eines Gebäudes von der ersten Planung, über die Nutzung, bis hin zur Sanierung zu sichern, bietet klimaaktiv vier Stufen der Gebäudebewertung an. Damit können die Qualitätsanforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards für jede Immobilie übersetzt und in jeder Phase berücksichtigt und nachgewiesen werden.

Deklaration Planung Mit der klimaaktiv Planungsdeklaration wird sichergestellt, dass das Gebäude auch in der Ausführung den klimaaktiven Anforderungen und Qualitäten entspricht. So kann bereits in einer sehr frühen Phase eine klimaaktiv Deklaration durchgeführt werden.

Deklaration Planung mit Sanierungsfahrplan: Der klimaaktiv Sanierungsfahrplan kann für Gebäude angewendet werden, die vor dem 01.01.2022 errichtet wurden. Die Sanierungsvorhaben müssen bis spätestens 21.12.2035 abgeschlossen werden. Für Gebäude, deren Fertigstellung mehr als 5 Jahre zurückliegt, gelten die Anforderungen des klimaaktiv Gebäudestandards für Sanierung. Für jüngere Gebäude kann ebenfalls ein Sanierungsfahrplan erstellt werden, dieser muss die Anforderungen an den klimaaktiv Gebäudestandard für Neubauten erfüllen.

Deklaration Fertigstellung: Im Rahmen der Fertigstellungsdeklaration werden alle Angaben zu den Kriterien und die entsprechenden Nachweise und Messprotokolle zum Gebäude in der Online Plattform hochgeladen. Diese Bewertungsstufe kann auch unabhängig von der Planungsdeklaration durchgeführt werden.

Deklaration Nutzung: In dieser Deklarationsstufe werden Gebäude, die bereits eine klimaaktiv Fertigstellungsdeklaration erhalten haben, anhand ihres realen Energieverbrauchs bewertet. Die Bewertung der Gebäude erfolgt anhand ihrer tatsächlichen energietechnischen Performance. Voraussetzung für die Deklaration in der Nutzung ist, dass das Gebäude bereits klimaaktiv in der Fertigstellung deklariert ist.

Der Weg zum klimaaktiv Gebäude:

Registrierung auf der Deklarationsplattform baudock: Um ein neues klimaaktiv Gebäude zu deklarieren, muss man sich auf der klimaaktiv Deklarationsplatt¬form baudock registrieren. Die Anmeldung ist kostenlos. Anschließend wird man Schritt für Schritt durch die Deklaration geleitet. Eine laufende Deklaration kann jeder Zeit unterbrochen, später fortgesetzt oder abgebrochen werden.
Projekt anlegen: Als erstes wählt man die Gebäudekategorie aus, dann erfolgt die Deklaration in fünf Schritten: Alle mit einem * markierten Angaben sind Pflicht¬felder. Wurden alle Eingaben durchgeführt und die geforderten Nachweise hochgeladen, sieht man als Bestätigung beim jeweiligen Status einen grünen Haken.
Abschluss der Deklaration: Wurden alle notwendigen Eingaben getätigt und alle Muss-Kriterien erfüllt, erscheint als Statusangabe in der Übersicht ein grüner Haken als Bestätigung. Nun kann die Deklaration abgeschlossen werden. Damit wird die Dateneingabe automatisch beendet und an die jeweilige Plausibilitätsprüferin bzw. den Plausibilitätsprüfer des Bundeslandes weitergeleitet.
Plausibilitätsprüfung: Der Plausibilitätsprüfer bzw. die Plausibilitätsprüferin bekommt eine Email-Verständigung, dass ein Gebäude zu überprüfen ist. Man bekommt eine Bestätigung, dass die Deklaration abgeschlossen wurde. Nach der Übergabe des Projektes werden die Eingaben einer Prüfung unterzogen. Wurde die Überprüfung positiv durchlaufen, wird das Projekt freigegeben.
Veröffentlichung des Projektes: Sämtliche Gebäude mit dem klimaaktiv Qualitätszeichen werden veröffentlicht. Nach Freigabe des Projektes ist dieses auf der Gebäudedatenbank klimaaktiv-gebaut.at sichtbar. Das Gebäude entspricht damit dem klimaaktiv Standard. Als Nachweis der erfolgreichen Deklaration kann aus der Gebäudeplattform eine Übersicht der Ergebnisse ausgedruckt werden.
Plakette und Urkunde: Nach Fertigstellung Ihres Gebäudes erhalten Sie die Plakette und eine Urkunde vom klimaaktiv Programmmanagement in der ÖGUT GmbH (klimaaktiv@oegut.at).